Zubehör für Skipper und Charterer

Spartanisch ausgerüstete Charteryachten

Manche Charterboote sind spartanisch ausgestattet.

Was man dabei haben sollte

Sextant.
Sextant.


Charterschiffe sind nur mit dem Nötigsten ausgerüstet. Man sollte damit rechnen, dass wichtiges Zubehör nicht an Bord oder aber defekt ist. Viele nützliche kleine Dinge sollten daher noch ins Charter-Gepäck. Wer mit bestimmten Airlines fliegt, kann auch Segelklamotten wie Ölzeug, Neopren-Anzüge, Schwimmflossen, Leinen, Bändsel und Rettungswesten (Patrone abdrehen und unbedingt vorher anmelden) als zusätzliches Sportgepäck mitnehmen.

Rettungswesten

Automatische Rettungswesten müssen wegen der als gefährlich geltenden CO2-Patronen vorher bei der Airline angemeldet werden und können dann im normalen Gepäck mit. Nicht ins Handgepäck nehmen! Mehr.

Was meist nicht an Bord ist ...

... und worüber sich der Smutje freut:

* Ein Gasanzünder mit langem Schaft für den Herd

* Kleine Gewürzsammlung. Man muss vor Ort ja nicht alles kaufen.

* Geschirrhandtücher, gewaschen (nicht neu).

Für die Bastelstunde

* Ein kleines Vielfachmeßgerät, um Elektrowürmern auf die Spur zu kommen.
* Takelzeug: Handschuh, Nadel, Segelgarn, breites Tape (Panzerband)

* Klebstoff (z.B. Pattex extreme)

* Gelcoat aus der Tube mit Härter (für die Schrammen...) .

Fessle mich!

* Leinen und Bändsel. Vorschlag: Zwei jeweils zehn Meter kräftige Leinen für Anker-Tripleine, Reitgewicht oder zum Verzurren vom aufgeblasenen Dinghi an Deck. Dazu mindestens zehn Bändsel (ein bis zwei Meter). Besonders Bändsel sind fast nie an Bord.

Alles für die Yacht-Pflege

Sinnvoll: Rettungsweste mit Licht und Notsender

KANNAD Safelink R10 AIS Notfallsender. Er aktiviert sich beim Ausösen der Rettungsweste automatisch. Etwa 300 Euro.

* An die Rettungsweste gehört ein Licht. Funzeln mit Seewasserbatterien (Brenndauer: etwa vier Stunden) können nicht geprüft werden. Besser sind Blitzlampen (ca. 25 Euro), die man sich an den Arm kletten kann. Brenndauer: ca. acht Stunden.

Für Rettungswesten gibt es mittlerweile sehr kleine und leistungsstarke Dauerlichter, die an der Weste befestigt werden.

Die Billig-Lösung: ein Knicklicht. Besser als gar nix.

Merke: Wer nachts ohne eigenes Leuchtfeuer in den Bach fällt, ist weg. Denn was man nicht sieht, kann man nicht retten.

* Was man nicht sieht, kann man aber vielleicht noch hören: Leider taugen die mitgelieferten Pfeifen an den Westen nichts: Sind sie nass, kommt kein Ton raus. Tipp: Beim Yachtzubehör gibt's billige Turbo-Sturm-Pfeifen. Die dröhnen auch mit Wasser drin noch ganz ordentlich.

Inzwischen auch klein und handlich und in die Rettungsweste integrierbar: Seenotsender - entweder als EPIRB für Satellitennotruf oder als AIS-Version, die eine Notmeldung (Kreis mit Kreuz und Text "SART active") auf die AIS-fähigen Plotter der Schifffahrt im Umkreis von einigen Seemeilen zaubert. Eigentlich das beste MOB-System, wenn man selbst einen AIS-Empfänger an Bord hat: Man sieht sofort die echte MOB-Position auf dem Bildschirm und kann drauf zuhalten.

Seenot-Feuerwerk

Nico-Signal.
Nico-Signal.

Nico-Signal, durch eine Sorgleine und Schieber gesichert, Sechs-Schuss-Magazin (erhältlich in rot, weiß und grün).

* Steighöhe etwa 80 Meter
* wasserdicht bis zu einer Tauchtiefe von 40 Metern
* Leuchtdauer etwa sechs Sekunden
* ab 18 Jahre
* Helligkeit etwa 10.000 Candela

Tipp der Redaktion: Fenix HP11 LED Kopflampe

Wasserdichte Fenix HP11 LED Kopflampe / Stirnlampe für Segler
Es werde Licht * Eine kleine wasserdichte Halogen- oder LED-Taschenlampe sollte jeder dabei haben. Tipp der Redaktion: LED-Stirnlampe von Fenix. Fenix HP11 LED Kopflampe - eine wasserdichte Stirnlampe mit Flutlicht (mitteles Vorsatzdiffuser) und Suchscheinwerfer (bis zu 150 Meter), Dimmfunktion, SOS-Morsezeichen sowie alternierendem extrem hellen Blitzlicht, um bei Verkehr die Segel wirklich effektvoll anzuleuchten. Gibt's hier: Fenix HP11 LED Kopflampe schwarz/gelb/grau

SSB-Radio, Handfunke, Hand-GPS

Kurzwellenradio

* Ein kleiner SSB-tauglicher Weltempfänger sollte mit. Mindest-Raster: 1 Kilohertz. Für den Wetterbericht, der oft nochüber Radiostationen gesendet wird.

* Ein kleines Diktiergerät zum Aufnehmen vom Wetterbericht. Oft zu schnell und zu englisch...

* Tipp: Manche kleine, aber feine Weltempfänger schalten nicht nur sich selbst zu einer bestimmten Zeit ein, sondern über die Remote-Buchse auch das Diktiergerät.

UKW-Handfunke

* Was macht Ihr, wenn der Mast von oben gekommen ist und Hilfe herbeifunken wollt? Genau: Ein dummes Gesicht. Denn mit dem Mast ist auch die Antenne weg. Und eine Ersatzantenne für die UKW-Funke ist garantiert nicht an Bord einer Charteryacht. Also besser gleich ein kleines UKW-Handfunk-Gerät mitnehmen. Es leistet auch gute Dienste beim Kontakt mit der Truppe, die gerade an Land ist. Der Umgang mit UKW-Funkgerät und GPS gehört für alle zur Sicherheitseinweisung.


GPS-Handgerät

Wer nicht navigieren kann, schwört auf sein GPS. So ein Satellitennavigator als Handgerät kann aber im Notfall, wenn die Stromversorgung zusammen gebrochen ist, ganz nützlich sein: Wenn die nackte Panik herrscht und niemand mehr einen Koppel-Ort hinkriegt. Außerdem kann man das Ding prima in der Rettungsinsel gebrauchen und per Handfunke die Retter lotsen. Oder besser gleich ein UKW-Handfunkgerät mit eingebautem GPS und DSC einpacken. Und ab in den roten Beutel...


Wasserdichter Packsack

Wir haben bei unseren Törns mindestens einen großen wasserdichten Packsack dabei: knallrot - für den Notfall. Dort kommt vor dem Auslaufen alles rein, woran wir so sehr hängen: Geld, Papiere, Schecks, Schlüssel, Adressbücher von den Lieben daheim, ein wasserdichter Fotoapparat fürs Werbefoto der Versicherung in der "Yacht" - und natürlich die Handfunke, das GPS, das Feuerwerk, Signalspiegel, Nebelhorn, Taschenlampe, ein Messer, je nach Fahrtgebiet auch Proviant (besser in besonderem Beutel).

Einer ist zuständig

Für diesen Notpack ist einer an Bord zuständig. Der hat nix anderes zu tun, als im Notfall, wenn uns das Schiff verläßt, den Beutel zu greifen, Logbuch (!) und Karte reinzustopfen und in die Rettungsinsel zu befördern.

Alles Psychologie

Nur wenn die Crew weiß, dass die wichtigsten persönlichen Wertsachen in jedem Fall griffbereit liegen, wird sie nicht im entscheidenden Moment in den Kabinen rumwühlen, sondern wird sich (vielleicht) auf die Rettung der Yacht konzentrieren. Wer was macht im Notfall, wird festgelegt in der Seenotrolle.

Handfunkgerät mit GPS und DSC

Distress-Taste im Icom IC-M91D. Es ist das erste UKW-Handfunkgerät, das einen DSC-Notruf mit GPS-Position absetzen kann.

Düsseldorf (SP) Gesehen auf der boot 2013 in Düsseldorf: Icom IC-M91D - diese UKW/VHF-Handfunke steht ihren fest eingebauten Kollegen in nichts nach. Es ist das erste UKW-Handfunkgerät, das einen DSC-Notruf mit GPS-Position absetzen kann. Das neue UKW-Marine-Handfunkgerät Icom IC-M91D hat einen eingebauten GPS-Empfänger und ist DSC-fähig sowie in der deutschen und niederländischen Version auch ATIS-tauglich: Sofern eine MMSI-Nummer einprogrammiert wurde, sendet es auf Knopfdruck (SOS/Distress auf der Rückseite) einen DSC-Notruf auf Kanal 70.

Über den üblichen "Schnellschuss" hinaus (drei Sekunden lang die hinter der üblichen Klappe verborgenen Distress-Taste drücken) kann man vorher den Notfall weiter spezifizieren - ganz wie bei den großen Brüdern. Das Menü enthält auch Punkte wie "Piracy" und "Man over Board".

Darüber hinaus ist es wasserdicht und schwimmt. Fällt es in den Bach, fängt das Icom IC-MD91D an zu blinken und zu piepen. Gelangt Wasser in den Lautsprecher, kann man es mit der sogenannten Aqua-Quake-Funktion wieder hinausdrücken. Als erstes Modell seiner Art verfügt der IC-M91D über einen aktiven Noise-Canceller, der Hintergrundgeräusche um bis zu 90 Prozen reduzieren soll.

Vier Tasten (Softkeys) können mit Funktionen nach Wahl programmiert werden, darunter auch die Mann/Person über Bord-Funktion (MOB, POB). Das Menü ist benutzerfreundlich und kann intuitiv bedient werden. Der Bildschirm hätte allerdings etwas größer ausfallen können.

Weitere Funktionen, zum Beispiel: Zwei-Drei-Kanalwache, Scan-Suchlauf mit Priority-Kanal, 1/5 Watt Ausgangsleistung, Tastensperre, 50 Wegpunkte, 100 speicherbare Adress-ID (DSC-Codes), Lithium-Ionen-Akku mit 8 Stunden Betriebsdauer, Ladezeit mit mitgeliefertem Tisch-/Wand-Ladegerät (12 Volt mit Netzteil) 9 Stunden, Schnelladegerät als Zubehör erhältlich, 12 Volt-Kabel für Anschluss ans Bordnetz ebenfalls.

Tipp: Beim Kauf auch in Deutschland unbedingt nachfragen, ob es für ATIS freigeschaltet ist. AW Niemeyer verkauft es beispielsweise ohne ATIS-Funktion.

Wichtig für Holland-Segler: Der wichtige Kanal 31 (Hafenmeister) ist nur in der ATIS-Version enthalten, kann aber vom Händler nach Vorlage einer Genehmigung freigeschaltet werden, mehr Infos dazu bei Busse Yachtshop.

Die Handfunke eignet sich natürlich auch für andere Wassersportarten.

Tipp der Redaktion: Icom IC-M91D

Navigationsbesteck für Chartersegler

Muss mit: Zirkel, Kompass, Dreiecke.
Muss mit: Zirkel, Kompass, Dreiecke.

Damit kommen wir an

* Navi-Dreiecke (auf ausländischen Yachten oft nur ausgeleierte Parallel-Lineale)

* Vernünftiger Handpeilkompass (ich hab' im Navi-Schapp sogar schon Spielzeug-Kompasse gefunden). Oder gleich ein Fernglas mit integriertem Kompaß.

* Wasserdichtes Fernglas, das nicht blind ist.

* Übersegler für die Törnplanung daheim und unterwegs.

* See- und Hafenhandbücher, Leuchtfeuerverzeichnisse, Jachtfunkdienst. Empfehlenswert: die Macmillans für Nordsee und Mittelmeer (steht wirklich ALLES drin). Es gibt grafisch erstklassig aufbereitete Bücher mit exakten Übersichtskarten sowie Ansteuerungs- und Hafenplänen (Bartholmes, Denham/Radspieler, Doyle).

* Einige wichtige Nautische Tafeln aus dem Fulst (kostet fast 50 Euro). Tafeln wie Feuer in der Kimm und Höhenwinkel kann man sich aus Lehrbüchern kopieren.

* Sextant. Erstaunlich wie genau Astro-Positionen sind - meist nur um wenige Seemeilen "daneben". Auch für Abstandsbestimmungen und Horizontalwinkelmessungen sehr genau. Die Ephemeriden und die Höhentafeln nicht vergessen! Quarz-Uhr vorm Törn mit Funkuhr abgleichen. Der Mahagoni-Koffer kann daheim bleiben: Mindestens ein Schaumstoff-Polster passt auch in einen Flugumhänger.

Tipp: Unter www.kowama.de gibt einen Astro-Rechner, der tageweise die Ephemeriden ausspuckt. Spart die Anschaffung des Nautischen Jahrbuches.

Jetzt wird's ernst: Sicherheit

Rettungswesten - wem sein Leben lieb und teuer ist, hat sein eigenes Lifebelt oder - besser- eine vollautomatische Rettungsweste im Gepäck, möglichst mit Spraykappe (gibt's auch zum Nachrüsten).

Tipp: Genau checken, ob am Ende des Gewindes für die CO-Patrone auch der O-Dichtungsring drin ist. Fest zuschrauben! Den empfindlichen Auslösering regelmäßig auswechseln. Ob die CO-Patrone noch schön voll ist, verrät übrigens die Briefwaage: Auf jeder Patrone ist das Gesamtgewicht in Gramm eingestanzt. Das muss exakt übereinstimmen.

Alles über Rettungswesten.



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