BSU über Radarreflektoren für Yachten

BSU: Wie sicher sind Radarreflektoren für Yachten?

Hamburg (SP) Eine Havarie vor Poel, bei dem ein Kutter mit Sportanglern ein kleines Motorboot überfahren hat, nahm die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchungen (BSU) zum Anlass, sich näher mit der Wirkung von gebräuchlichen Radarreflektoren zu beschäftigen. Ergebnis: Die allermeisten Teile, die als Radarreflektor angeboten werden, taugen nichts.

Die BSU bezieht sich auf einen umfassenden Test von Radarreflektoren, der nach dem Untergang der 7,75 Meter langen SY Ouzo mit drei Toten von den Kollegen der britischen Marine Accident Investigation Brunch (MAIB) 2007 durchgeführt wurde. Die Ouzo war in der Nacht vom 20. auf den 21. August 2006 südlich von der Isle of Wight von der Fähre Pride of Bilbao überlaufen oder zumindest sehr nahe passiert worden, drei Segler starben. Der Ausguck der Fähre hatte die Yacht nicht auf dem Radar gesehen, das Manöver des letzten Augenblicks schlug offenbar fehl. Die Yacht blieb spurlos verschwunden, die drei Segler wurden später tot gefunden.

Nach Meinung der BSU sind trotz der geringen Rückstrahleigenschaften der meisten Reflektoren, besonders bei Krängung, passive Reflektoren besser ist als gar keiner: Denn besonders Segelyachten weisen nach vorne und hinten kaum Flächen auf, die Radarstrahlen reflektieren könnten.

Da es zurzeit nach Angaben der BSU offenbar keine zugelassenen Radarreflektoren gibt, fällt die Wahl schwer. Es gelten die Forderungen aus MSC.164(78) und die künftige ISO 8729-1.

Einzig Echomax 230 (er hat als einziger eine Zulassung nach ISO 8729) und besonders der aktive Reflektor Sea-me RTE fielen positiv auf.

Die BSU appelliert wieder einmal an das Bundesverkehrsministerium, endlich die Vorschriften bezüglich der Ausrüstungspflicht von Sportbooten in klarer, allgemein verständlicher Form zu veröffentlichen. Das gilt besonders für Fahrzeuge, die vor dem 1. Juli 2002 gebaut wurden: Für diese Boote ist es noch schwerer zu bestimmen, was vorgeschrieben, was empfehlenswert ist. "Die vom Ministerium herausgegebene Broschüre ,Sicherheit auf dem Wasser' sollte verbessert werden", fordert die BSU in deutlichen Worten. Aber auch die Verbände, so die BSU, seien "oft wenig hilftreich".

Fazit: Die BSU empfiehlt Radarreflektoren mit möglichst großem Rückstrahleffekt. Die Teile sollen so hoch wie möglich angebracht werden, mit der größten Reflektion nach vorn und achtern.

Infos: www.bsu-bund.de


MAIB: Der Untergang der Ouzo (mit Test Radarreflektoren)


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